02.09.2010 Zivilrecht

OGH: Zur Entziehung der Obsorge wegen einer konkreten Gefährdung des Wohls des minderjährigen Kindes

Es genügt, dass die elterlichen Pflichten (objektiv) nicht erfüllt oder (subjektiv) gröblich vernachlässigt worden sind und die Eltern durch ihr Gesamtverhalten das Wohl des Kindes gefährden


Schlagworte: Familienrecht, Entziehung der Obsorge, konkrete Gefährdung des Wohls des minderjährigen Kindes
Gesetze:

§ 176 ABGB

GZ 5 Ob 102/10a, 22.06.2010

OGH: Unter dem Begriff der Gefährdung des Kindeswohls ist nicht geradezu ein Missbrauch der elterlichen Befugnisse zu verstehen. Es genügt, dass die elterlichen Pflichten (objektiv) nicht erfüllt oder (subjektiv) gröblich vernachlässigt worden sind und die Eltern durch ihr Gesamtverhalten das Wohl des Kindes gefährden. Bei der Entscheidung über die Obsorge für ein Kind ist ausschließlich dessen Wohl maßgebend, wobei nicht nur von der aktuellen Situation ausgegangen werden darf, sondern auch Zukunftsprognosen zu stellen sind.